Straßenkunst und Kunst in der Region: Das Kulturfestival La Strada Graz

La Strada bespielt nicht nur seit vielen Jahren die Landeshauptstadt Graz mit Straßenkunst und Performance, sondern hat mit Signal am Dachstein ein ambitioniertes Kunstprojekt in und mit der Dachsteinregion realisiert. Ein Videointerview mit Intendanten Werner Schrempf

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La Strada Graz

Das Festival La Strada Graz blickt auf seine 27-jährige Geschichte zurück: Seit der ersten Festivalausgabe im Jahr 1998 hat es sich im Laufe der Jahre entwickelt, neu erfunden und gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern Visionen, Experimenten und Metamorphosen Raum gegeben. Einem seiner Ziele ist La Strada Graz von Beginn an treu geblieben – die Stadt als Bühne, deren Bewohner*innen als Akteur*innen zu betrachten und die Menschen mit der Kunst abzuholen – mit spielerischem Ernst und ernsthaftem Spiel. Sei es auf den Theaterbühnen der Stadt, an speziellen Orten oder im öffentlichen Raum – die „Spielfelder“ erweiterten sich zusehends in gemeinsamer Recherche und Feldarbeit mit den Künstler:innen und regionalen wie städtischen Initiativen. So wurde die Bespielung des Stadt- und Naturraumes unter Einbindung der verschiedensten künstlerischen Sparten selbstverständlicher Bestandteil unseres künstlerischen Schaffens.

IN SITU

Gemeinsam mit unserer langjährigen Partnerinstitution „Lieux Publics – Europäisches und Nationales Zentrum für Kreationen im öffentlichen Raum Marseille“ – und dessen Leiter, engem Freund und Wegbegleiter Pierre Sauvageot haben wir 2003 die Gründung des Europäischen Netzwerkes IN SITU initiiert und vorbereitet. Gegenwärtig zählt das Projekt, das in sieben Programmphasen kontinuierlich von der Europäischen Kommission gefördert wird, 19 Partner und 13 assoziierte Partner aus 20 Nationen. IN SITU glaubt an den öffentlichen Raum als demokratischen Ort, an dem Kunst neue Perspektiven schafft, als Ort der Begegnung und Diversität, als Agora, die soziale Auswirkungen haben und menschliche Werte schaffen kann, als Bühne, die künstlerisches Schaffen in direkter Form offenbart. Aktuell hat sich das Netzwerk IN SITU mit „UnCommon Spaces 2020-2024“ neben der Unterstützung innovativer Produktionen im öffentlichen urbanen Raum der längerfristigen Begleitung ausgewählter Künstler:innen – der Associated Artists – und deren Projekten zu brennenden Themen der Zukunft verschrieben.

Signal am Dachstein

Das vierjährige Community Art-Projekt in der Region rund um den Dachstein ist verbindendes Element zwischen Kunst, Wissenschaft und Lebenswelt. Bereits im Jahr 2015 lud La Strada Künstler:innen wie die niederländischen Klangforscher und Komponisten Strijbos & Van Rijswijk gemeinsam mit Alpinist:innen der Region auf den Berg. Die mehrjährige Auseinandersetzung mit dem Gletscher, dem Naturraum und der Kulturgeschichte führten zum Projekt Signal am Dachstein, welches 2021 mit einer Landschaftsoper begann. In Folge floss die Arbeit von fünf Künstler:innen intensiv in das Projekt ein: Marie-Theres Härtel, Christoph Huber, Katharina Pfennich, Christoph Szalay und Stefanie Weberhofer sind in der Region aufgewachsen und sehen deutlich, wie sich das Klima ändert. Ihnen zur Seite stehen die Mentor:innen Toni Burger, Barbara Frischmuth, Peter Gruber, Bodo Hellund Ernst Huber. Allesamt haben eine starke Beziehung zu dieser Landschaft. Persönlich wie auch in ihrem künstlerischen Schaffen.

Mit der audiovisuellen Installation Signal vom Dachstein bündelte La Strada bis 3. November 2024 im Schloss Trautenfels die künstlerischen Zugänge. Die speziell für den Marmorsaal neu arrangierte Landschaftsoper von Strijbos & Van Rijswijk bietet gemeinsam mit Aufnahmen vom Gletscher ein immersives Erlebnis. Ein Schau-Platz ist naturgemäß der Berg selbst als Archiv für Natur- und Kulturgeschichte. Und wir haben gute Neuigkeiten: Nach der Winterpause im Schloss Trautenfels geht die Ausstellung eine weitere Saison in die Verlängerung und ist ab 11. April 2025 weiterhin für Sie geöffnet!

Begleitet wird die Ausstellung im Schloss Trautenfels während der gesamten Laufzeit durch vielfältige Veranstaltungen. In künstlerischen Beiträgen und sachlichen Diskussionen widmen wir uns jenen Themen, die bereits bei den Ouvertüren zur Landschaftsoper 2021 bearbeitet wurden: dem Gletscher als Natur- und Kulturarchiv, Artenvielfalt, Wald und Weide, Geologie, Meteorologie, Glaziologie und der touristischen Nutzung eines solchen Naturraumes.