Exótica

Exótica

19.10

21:30

10–25€

TQW Halle G

Ca. 90 min

In englischer und französischer Sprache. Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache 

Exótica‘ versteht sich als Hommage an alle vergessenen Performer*innen of colour, die keinen Platz im Kanon der Tanzgeschichte fanden und erst langsam wieder entdeckt werden.

Bereits im Titel spiegelt sich die Praxis der Zuschreibung der als „fremd“ gelesenen und sexuell aufgeladenen Kunstformen, die bis heute andauert. Um dieses Phänomen und seine gegenwärtigen Resonanzen sichtbar zu machen reist Amanda Piña in ihrer neuen Tanzperformance mit ihrem Ensemble in die Vergangenheit und erweckt in einer Beschwörung der besonderen Art die exotisierten und teils queeren Bühnenkünstler*innen La Sarabia, Nyota Inyoka, François „Féral“ Benga und Leila Bederkhan, die in den 1920er Jahren mit großem Erfolg in Europa lebten und arbeiteten und weltweit tourten, wieder zum Leben. Dabei entlarvt sie nicht nur den exotisierenden White Gaze, der durch vorherrschende Vorstellungen dessen, was „orientalisch“ oder „afrikanisch“ genug war, den künstlerischen Gestaltungsraum eingrenzte. Amanda Piña zeigt zugleich, mit welcher Vehemenz die genannten Künstler*innen diesen limitierten Raum zu nutzen verstanden, um darin künstlerisch herausragende Choreografien zu kreieren, die anhand von Zeichnungen und Bilddokumenten teils noch heute zugänglich sind. ‚Exótica‘ widmet sich diesen Tänzen und versteht sich zugleich als Hommage an alle vergessenen Performer*innen of Colour, die keinen Platz im Kanon der Tanzgeschichte fanden und erst langsam wiederentdeckt werden. Denn obwohl die Archive mit zahlreichen Zeitungsartikeln bestückt sind, die von ihrer großen Popularität zeugen, verschwanden diese Tänzer*innen nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend von den Bühnen Europas und aus dem kulturellen Gedächtnis. Amanda Piña, die im Rahmen der Ruhrtriennale bereits 2020 ihre Arbeit Danza y Frontera zeigte, widmet sich diesem Akt des Vergessens und fragt, welchen Gesetzmäßigkeiten er unterliegt.

Amanda Piña begreift ihre Performances als zeitgenössische Rituale, in denen die ideologische Trennung zwischen Moderne und Tradition, Mensch, Tier und Pflanzen, Natur und Kultur aufgehoben wird. Dabei verhandelt die mexikanisch-chilenisch-österreichische Choreografin, Tänzerin und Kulturarbeiterin die Entkolonialisierung der Kunst.
Der Schwerpunkt ihrer Choreografien liegt auf der politischen und sozialen Kraft von Tanz, den Piña als sozio-ökologische Bewegung interpretiert. Neben ihrem Interesse, Kunst jenseits von Produktlogiken zu entwickeln, steht die Erforschung neuer Rahmenbedingungen zur Schaffung sinnlicher Erfahrungen im Zentrum ihrer Arbeit.

Künstlerische Leitung Amanda Piña Performance von und mit Ángela Muñoz Martínez, André Bared Kabangu Bakambay, Zora Snake, Venuri Perera, iSaAc Espinoza Hidrobo, Amanda Piña Dramaturgie Nicole Haitzinger Integral Design Michiel Jimenez Bühne, Szenografie Forêt Asiatique‘ (1921) von Albert Dubosq, reproduziert von Decoratelier Jozef Wouters als Teil von Amanda Piñas Beitrag zu Infini #18‘ (2022) Technische Leitung Marcelo Daza Licht Emilio Cordero Musik Ángela Muñoz Martínez, Zevra Sounddesign Dominik Traun Kostüme Federico Protto Regieassistenz Pierre-Louis Kerbart  

Produziert von Amanda Piña/Fortuna in Koproduktion mit Kunstenfestivaldesarts, Holland Festival, Festival d’Automne à Paris, Tanzquartier Wien, PACT Zollverein, DDD –Festival Dias da Dança, La Bâtie-Festival de Genève, NEXT Festival.

Copyright: Tammo Walter
Copyright: Tammo Walter
Copyright: Tammo Walter
Copyright: Tammo Walter
Copyright: Tammo Walter

19.10

21:30

10–25€

TQW Halle G

Ca. 90 min

In englischer und französischer Sprache. Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache 

Amanda Piña begreift ihre Performances als zeitgenössische Rituale, in denen die ideologische Trennung zwischen Moderne und Tradition, Mensch, Tier und Pflanzen, Natur und Kultur aufgehoben wird. Dabei verhandelt die mexikanisch-chilenisch-österreichische Choreografin, Tänzerin und Kulturarbeiterin die Entkolonialisierung der Kunst.
Der Schwerpunkt ihrer Choreografien liegt auf der politischen und sozialen Kraft von Tanz, den Piña als sozio-ökologische Bewegung interpretiert. Neben ihrem Interesse, Kunst jenseits von Produktlogiken zu entwickeln, steht die Erforschung neuer Rahmenbedingungen zur Schaffung sinnlicher Erfahrungen im Zentrum ihrer Arbeit.